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Das erste Schuljahr als Schulleiterin

Doris Ulrich wirft einen Blick zurück auf ihr erstes Schuljahr als Schulleiterin des Schulhauses Brunnmatt.

Doris Ulrich ist glücklich darüber, dass sie den Sprung ins kalte Wasser vor gut einem Jahr gewagt hat. Nachdem sie mehrere Jahre als Stellvertreterin fungierte und somit der ehemaligen Schulleiterin Brigitte Werder zur Seite stand, kam bei deren Abtritt die Frage auf, ob sich Ulrich die Arbeit als Schulleiterin vorstellen könne. Eigentlich stand der Beruf Schulleiterin nicht auf der Wunschliste von Ulrich, doch nach einigen Gesprächen und der Überzeugung, dass Chancen zu nutzen sind, war für sie klar: ja, das will ich!

Auf diesen Entschluss folgte eine arbeitsintensive Zeit, in der sie den CAS kooperative Schulführung und DAS Schulleitung an der Pädagogischen Hochschule Luzern absolvierte und sich nebenbei in die Aufgabengebiete als Schulleiterin einarbeitete. «Ich musste zuerst mal die Schule, die Kinder, die Lehrpersonen und die einzelnen Klassen kennenlernen. Deshalb verwendete ich viel Zeit für Unterrichtsbesuche und Gespräche mit meinem Schulteam». Auch wenn Ulrich bereits seit zwölf Jahren als Kindergärtnerin und Lehrperson für integrative Förderung Teil des Schulteams Brunnmatt ist, so wurde ihr schnell klar, dass sie deshalb noch lange nicht die ganze Schule kennt. Dies hat mit ihrer Vorstellung einer Führungsperson zu tun: «Ich kann eine Schule dann voranbringen, wenn ich weiss, was die Bedürfnisse der Menschen, die hier im Brunnmatt arbeiten, sind».

Den Umstand, dass sie als ehemaliges Mitglied des Schulteams in die Funktion der Schulleiterin wechselte, nimmt sie als Vorteil wahr. So war ihr das Arbeitsumfeld bereits vertraut und sie wusste, dass sie mit ihrem Team einen guten Austausch aufbauen kann. Dazu kam, dass sie vor der Gesamtleitung als Stellvertretung der Schulleitung agierte, was ihr bei Stellenantritt bereits ein gewisses Know-how mitbrachte, von dem sie profitieren durfte. Auch die Grösse des Schulhauses Brunnmatt, mit sechs Primarklassen und zurzeit zwei Kindergärten ein eher überschaubares Team, spricht ihr zu.

Denkt sie zurück an die vergangene Zeit seit Schulstart im Sommer 2022 so findet sie, dass ihr vor allem der Austausch mit den Kindern, deren Eltern, den Lehrpersonen und Schulleitungskolleginnen und -kollegen gefällt. «Es gibt manchmal schwierige Situationen oder traurige Themen, was mich herausfordert. Gleichzeitig finde ich es interessant, mit den verschiedensten Menschen in Kontakt zu treten und zusammen herauszufinden, was die Betroffenen brauchen, damit es ihnen wieder besser geht und wir zusammen gute nächste Schritte planen können», meint Ulrich.

Neben dem Austausch mit Menschen spielen administrative Arbeiten ebenfalls eine grosse Rolle. In diesem Bereich ist vieles neu für Ulrich und sie musste einiges dazulernen. Zu den verschiedenen Aufgabengebieten meint sie: «Ich glaube schlussendlich ist es der Mix an Tätigkeiten, der mir Abwechslung beschert und den ich sehr schätze».

Blickt Ulrich in die Zukunft, so ploppt hauptsächlich ein Thema auf: die Schulentwicklung. Dazu meint sie: «Den Ausbau der Lernzeiten, die Entwicklung in der Beurteilung und auch das Herausbilden einer pädagogisch einheitlichen Struktur im Brunnmatt werden mich in Zukunft sicherlich beschäftigen». Dabei ist es ihr ein grosses Anliegen, die Meinungen ihres Schulteams zu spüren, zu kennen und gleichzeitig Veränderungen und Entwicklungsschritte einzufordern. Die Vollstreckung dieses Balanceakts wird nicht immer einfach sein, doch macht er auch einen Reiz für Ulrich aus.

Für das letzte Quartal vor den Sommerferien möchte sie viele positive Erlebnisse schaffen. Besonders freut sie sich auf die Projektwoche, welche in der zweiten Woche nach den Osterferien stattfindet und mit dem Thema Spring über deinen Schatten die Kinder dazu anregen soll, etwas Neues auszuprobieren, so wie Ulrich dies auch gewagt hat. Anschliessend an die Projektwoche findet das Brunnmatt-Schulfest statt. «Wir dürfen uns als Schulgemeinschaft auch feiern und Freude daran haben, was wir zusammen auf die Beine stellen können!» Aus solchen Anlässen und Momenten mit den Kindern, deren Eltern und den Lehrpersonen schöpft Ulrich Kraft, die sie fürs neue Schuljahr bestimmt gebrauchen kann.